Vereinschronik über das Schießjahr 1983/84

Nach einer viermonatigen Sommerpause wurden die Mitglieder des Schützenvereins Germania Grucking durch schriftliche Benachrichtigung zu der am Freitag, den 7. Oktober 1983 stattgefundenen Generalversammlung eingeladen. Doch bevor sich die Mitglieder ins Vereinslokal Rauch begaben, gedachten sie in der Filialkirche Grucking dem verstorbenen Ehrenmitglied Matthias Ott.
Nach dem Gedenkgottesdienst wurde durch 1. Vorstand Korbinian Huber die Generalversammlung 1983 eröffnet. 1. Vorstand Huber konnte neben den sehr zahlreich erschienen Mitgliedern auch Herrn Göbl von der Presse sowie die beiden Bürgermeister Bart und Lanzinger der Gemeinde Fraunberg begrüßen. Nach der Begrüßung trug Schützenliesl Maria Pfeil den umfangreichen Jahresbericht, verfaßt von 1. Vorstand Huber, vor. Dieser Bericht enthielt alle gesellschaftlichen und schießsportlichen Ereignisse des vergangenen Jahres.
Angestrengt verfolgten die Anwesenden den anschließend vorgetragenen Kassenbericht. Trotz der 60-Jahr-Feier konnte das Jahr 82/83 mit Gewinn abgeschlossen werden. Kassenprüfer Josef Lanzinger bescheinigte dem Kassier Josef Hintermaier vorbildliche Buchführung und beantragte die Entlastung des Kassiers, welche von den Mitgliedern einstimmig angenommen wurde.
Als nächster Tagespunkt stand der Bericht des Vereinssportleiters auf dem Programm. Alfred Franz konnte hierbei erfreut feststellen, daß die Jungschützen im Verlauf des Schießjahres beachtliche Schießergebnisse gebracht hatten. Desweiteren ging er sehr ausführlich auf die Vereinsmeisterschaft, Sektions- und Bräupokalschießen sowie auf die Gaurundenwettkämpfe ein.
1. Vorstand Korbinian Huber schloß seine Ausführungen mit den Wünschen auf gute Zusammenarbeit und weiterhin erfolgreiche Schießergebnisse. Nachdem es keine Anträge gab, konnte Vorstand Huber die Versammlung beenden.

Am 14. Oktober 1983 begann die neue Schießsaison mit dem Anfangsschießen.
Durchgeführt wurden:
  21 Übungsabende
  am 9. Dez. 83 das Nußschießen und
  das Königsschießen auf zwei Abende verteilt.

Sowie zwei Freundschaftsschießen gegen die Schützengesellschaften von Almenrausch Berglern und den Rückkampf gegen Edelweiß Niederstraubing, wobei es zwei Niederlagen gab. Im Frühjahr waren dann noch das Brauereipokalschießen in Reichenkirchen und das Sektionsturnier auf der neuen Anlage der Hubertus-Schützen in Fraunberg.

Die Mitgliederzahl war bis zum Dezember 83 auf 92 angewachsen, davon 9 Ehrenmitglieder und 11 Damen.
Die 92 Mitglieder teilten sich wie folgt in Beitragsklassen auf:

Schützenklasse 75 Beitrag  20,-- DM
Junioren (18 - 20 J.) 6 15,-- DM
Jugend (16 - 18 J.) 9 15,-- DM
Schüler 2 15,-- DM

Anhand der steigenden Zahl von jugendlichen Mitgliedern war es gerechtfertigt bei der Gemeinde Fraunberg einen Antrag auf Zuschuß zum Kauf eines Jugendgewehres zu stellen. Der Antrag wurde vom Gemeinderat befürwortet, somit konnte unser Kassier den stolzen Betrag von 500,-- DM auf dem Konto verbuchen.

Jahresmeisterschaft:

A-Klasse: 1. Franz Alfred 283,2 Ringe
  2. Haller Anton 275,5 Ringe
  3. Lautenschlager Anton 256,2 Ringe
     
B-Klasse: 1. Haindl Josef 136,6 Ringe
  2. Weber Hans 122,4 Ringe
  3. Huber Anton Reich. 120,8 Ringe
     
Jugend: 1. Klobensteiner Josef 128,2 Ringe
  2. Huber Anton jun. Helling 124,8 Ringe
  3. Liebl Hubert 124,6 Ringe
     
Schützenkönig: Anton Haller jun. 48 Teiler
Wurstkönig: Hildegard Huber 76 Teiler
Brezenkönig: Erna Huber Helling 80 Teiler

11. Brauereipokalschießen in Reichenkirchen

1. Germania Grucking 702 Ringe
2. Hubertus Fraunberg 686 Ringe
3. Almarausch Langengeisling 684 Ringe
4. Auerhahn Erding 675 Ringe
5. Frohsinn Reichenkirchen 644 Ringe
6. Immergrün Thalheim 636 Ringe
7. Schwillachtaler Unterschwillach 583 Ringe

Sektionsturnier in Fraunberg

1. St. Hubertus Fraunberg 1557 Ringe
2. St. Ulrich Pesenlern 1531 Ringe
3. Germania Grucking 1507 Ringe
4. Waldesruh Rappoltskirchen 1474 Ringe
5. Gemütlichkeit Bierbach 1461 Ringe
6. Immergrün Thalheim 1460 Ringe
7. Frohsinn Reichenkirchen 1453 Ringe

Gesellschaftliches:
Am 8.12.1983 fand im Anschluß an das Nußschießen, bei dem teilweise wertvolle Geschenke ausgeschossen wurden, die 4. Nikolausfeier im Saal des Vereinslokals statt. Vereinskamerad Rupert Pfeilstetter spielte gekonnt auf der Orgel zur Unterhaltung auf, zuvor hatten die "Haindl-Kinder" Kostproben aus ihrem Programm gegeben. Zwischendurch brachte Nikolaus Martin Haindl humorvolles aus dem Vereinsleben.

Vor den alljährlichen Christbaumversteigerungen fand am Sonntag den 27.11.83 im Gasthaus Rauch ein Dia und Filmvortrag über das 60jährige Gründungsfest statt. Zusammengestellt hatten diesen Abend, bei dem herrliche Bilder und Filmszenen gezeigt wurde, Franz Lanzinger und Korbinian Huber.

In den Monaten Dezember und Januar wurden von den Mitgliedern unserer Schützengesellschaft folgende Christbaumversteigerungen besucht:

2.12.83 Frohsinn Reichenkirchen
3.12.83 Hubertus Fraunberg
3.12.83 SpVgg Eichenkofen
3.12.83 Almarausch Langengeisling
8.12.83 Kegelclub Tittenkofen
10.12.83 Waldesruh Rappoltskirchen
11.12.83 Eichenlaub Eichenkofen
12.12.83 Montagsbrüder Tittenkofen
16.12.83 Immergrün Thalheim
6.1.84 Gemütlichkeit Bierbach
6.1.84 Krieger- u. Soldatenverein Reichenk.

Zu der Christbaumversteigerung der Germania-Schützen am 18.12.83 konnte Vorstand Huber sämtliche Vereine und Geschäftsleute aus der näheren Umgebung sowie sehr viele Mitglieder und Gönner aus den eigenen Reihen begrüßen. Durch die rege Beteiligung der Anwesenden an der Versteigerung wurde auch diese Veranstaltung mit Gewinn abgeschlossen. Versteigerer war unser Schützenkamerad Haller Toni.

Da in dieser Schießsaison der Fasching bis in den März hinein ging, wurde diesmal kein Winterausflug durchgeführt. Stattdessen organisierte die Vorstandschaft eine Faschingsveranstaltung bei der die Kapelle Bayern Vier für Stimmung sorgte. Den Höhepunkt dieser Veranstaltung bildeten der Auftritt der Narhalla Wartenberg mit Prinzengarde und die von ihnen durchgeführte Ordensverleihung, bei der einige Mitglieder und Ehrengäste mit den Narhalla Orden ausgezeichnet wurden. (Eintritt 6,-- DM)

Am Ende des Schießjahres 1983/84 gab es am 30. Mai 84 eine Jahresabschlußfeier mit Proklamation des Schützenkönigs. Bei der Begrüßung konnte Vorstand Huber neben 1. Bürgermeister Bart und 2. Bürgermeister Lanzinger auch Gauschützenmeister Burgholzer und Gauschriftführer Schneider begrüßen. Nach dem Essen überreichte der bisherige Schützenkönig Franz Alfred seinem Nachfolger Anton Haller die Schützenkette. Anschließend gab es für die Jahressieger der einzelnen Klassen Erinnerungsgeschenke, wobei man zu Bedauern feststellen mußte, daß sich nicht einmal alle Klassenbesten zu der Abschlußfeier eingefunden hatten. Gauschützenmeister Burgholzer war es dann vorbehalten zwei Schützenmitglieder auszuzeichnen. Franz Häusler wurde hierbei zum Ehrenmitglied ernannt und Jugendleiter Anton Haller für seine erfolgreiche Teilnahme am Übungsleiterlehrgang ausgezeichnet.
Die musikalischen Einlagen kommen von Vereinsmitglied Rupert Pfeilstetter, der zu später Stunde von einigen Musikern der Blaskapelle Reichenkirchen unterstützt wurde, damit fand die Abschlußfeier 83/84 einen gelungenen Ausklang.
Fahnenweihen und Gründungsfeste:
Die Gruckinger Germania-Schützen hatten auch dieses Jahr den Verpflichtungen nachzukommen, einige Fahnenweihen zu besuchen. Die erste Fahnenweihe führte uns am 27. Mai 84 nach Inning am Holz zu den Waldperle Schützen. Die zweite war am 3. Juni 84 bei Gambrinus Niedergeislbach. Bei dieser Veranstaltung konnten wir leider nur Nachmittags den Festzug begleiten, da Vormittags in Reichenkirchen die Sportplatzeinweihung stattfand, zu der alle örtlichen Vereine geladen waren.
Das gesellschaftliche Ereignis des Schießjahres 83/84 war die Fahnenweihe vom 9. - 10. Juni 84 in Rappoltskirchen, bei der wir Patenverein sein konnten. Begonnen hatte es mit einer Mitgliederversammlung am 29. Dez. 83, bei der eine Abstimmung für oder gegen eine Patenschaft bei den Waldesruh Schützen mit 43 Ja zu 15 Nein-Stimmen entschieden wurde. Am 9. März 1984 folgte das Patenbitten im vollbesetzten Rauch-Saal zu Grucking, wobei es uns als Veranstalter vorbehalten war, das Patenbitten zu gestalten. Den musikalischen Teil bildeten die Blaskapelle Reichenkirchen. Mit den Bayerischen Jagdhornbläsern hatten wir einen musikalischen Leckerbissen anzubieten. Was wäre eine Veranstaltung ohne die Schützenbuam, die es auch diesmal verstanden, ein von Franz Hintermaier geschriebenes Stück mit Witz und Humor vorzutragen. Nach dem traditionellen Scheitlknien bei dem sich einige Rappoltskirchner Schützendamen unerlaubter Hilfsmittel, sprich Knieschoner bedienten, konnte man die von den Rappoltskirchnern gestifteten Fässer Bier trinken. Pfingsten 1984 war es dann soweit, nach den zwischenzeitlichen Problemen des Einkleidens der Schützen und Schützendamen, konnten wir am Samstag den 9. Juni 1984 mit der stattlichen Zahl von 58 Personen ins Festzelt einziehen. An diesem Tag fand ein schöner Festabend mit dem Original Oberkrainer Sextett unter der Leitung von Janes Kalsek statt. Der Festtag begann mit den Böllerschüssen der Tadinger Feuerschützen. Diese schienen die Gruckinger Germania Schützen wachgerüttelt zu haben, denn es erschienen beim Treffpunkt Gasthaus Sellmaier in Rappoltskirchen um 8 Uhr früh ca. 70 Personen. Nach dem Empfang der Vereine und dem Kirchenzug fand bei herrlichem Wetter nachmittags der Festzug statt. Dabei wurde vom Festplatz an der ehemaligen Rappoltskirchner Schule durch den Ort Richtung Kemoding, dann auf der Kreisstraße Richtung Thalheim von da bog der Zug nach Giggling ab und von dort zurück zum Festplatz. Eine der wenigen Attraktionen beim Festzug war der von einigen Gruckinger Vereinsmitgliedern festlich geschmückte Leiterwagen, in dem neben einigen Kindern auch noch die flüssige Marschverpflegung (Faß Bier) Platz hatte. Zum Festausklang spielten abends die Musikkapelle Bayern Fünf zum Tanz.

Am 1. Samstag im Juli wurde dann, wie in den vorhergegangenen Jahren der Vereinsausflug durchgeführt. Die bestens von Reiseleiter Karl Heilmaier organisierte Fahrt ging nach Berchtesgaden. Dabei wurde vormittag auf den Obersalzberg gefahren und am Nachmittag hatte man Zeit am Königssee bei idealem Wetter zu wandern oder mit dem Schiff nach St. Bartolomä zu fahren. Bei der Heimfahrt machten wir in Ramersberg bei Wasserburg nochmals Rast.

Das 5. Gruckinger Dorffest der Germania Schützen fand am 15. Juli 84 im Hof des Gasthauses Rauch statt. Nach anfangs schönem aber nicht zu warmen Wetter machte Petrus gegen 1700 Uhr seine Schleusen auf und lies damit die wenigen vorher in der Sonne sitzenden Gäste in die für alle Notfälle vorbereitete Halle flüchten. Trotz des schlechten Wetters konnte man am Ende mit den Einnahmen zufrieden sein. Zur Unterhaltung spielten ab 1900 Uhr das Duett die "Schichtls".

Die Fahnenabordnung hatte dieses Jahr öfters die Gelegenheit als Abordnung bei Hochzeiten dabeizusein. Nach der Hochzeit des Jugendleiters Anton Haller mit seiner langjährigen Freundin Brigitte im Mai konnten sie bereits im Juni die Hochzeitsfeier von Hubert und Ingrid Graf verschönern. Den Abschluß der Hochzeiten machte im August 1. Schriftführer des Vereins Konrad Hintermaier der seine Renate zum Altar führte. Allen drei Paaren überbrachte Vorstand Huber im Namen des Vereins die besten Glückwünsche und überreichte jedem ein schönes Geschenk.

Über Nachwuchs konnten sich einige Vereinsmitglieder freuen. Zur Geburt ihres Stammhalters durften wir den Fam. Weber Altham und Josef Liebl Grafing gratulieren. Als Bixenmacher hatte sich unser Vereinskamerad Hubert Graf betätigt. Nur kurze Zeit freuten sich die Fam. Hans Brielmaier über die Geburt ihrer Tochter, denn sie verstarb nach wenigen Wochen.

Bereits eine Woche nach der Generalversammlung 1983 mußten wir am 13.10.83 unserem Ehrenmitglied Sebastian Scheckenhofer das letzte Geleit geben. Zur Erinnerung legte 2. Schützenmeister Anton Lautenschlager einen Kranz nieder.
Besonders tief traf uns am 18.11.83 die Nachricht über das Ableben des Ehrenschützenmeister Fritz Graf. Ehrenschützenmeister Graf hatte jahrelang die Geschicke des Vereins geleitet und somit wertvolle Arbeit für den Schützensport geleistet. Für einige Vereinsmitglieder war es eine Selbstverständlichkeit ihn zu Grabe zu tragen. Am Grabe würdigten 1. Schützenmeister Huber, Gauschützenmeister Wiest und Sektionsschützenmeister Pfanzelt die Verdienste die sich Fritz Graf um den Schützensport erworben hatte. Vom Gau Erding fanden sich Schriftführer Schneider und Sportleiter Maier zur Trauerfeier ein.

Dies war in Auszügen die Vereinschronik 83/84

Niederlern, den 12. Oktober 1984
Hintermaier Konrad
1. Schriftführer

altalt